Corona-Krise: Wie gehen wir mit der aktuellen Lage um?
Auch an der Malerbranche geht die Corona-Krise nicht spurlos vorbei. Welche Auswirkungen hat die derzeitige Situation auf uns als Unternehmen? Wie geht die Malerbranche mit den aktuellen Herausforderungen um? Das Malerblatt hat dazu unter anderem mit unserem Geschäftsführer Ulrich Temps gesprochen.
Welche Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter setzen Sie um?
Ulrich Temps: „Wir setzen auf Information und Aufklärung aller Mitarbeiter bezüglich der erforderlichen Hygiene- und Grundverhaltensregeln wie Abstandsregeln in Wort und Bild. Wir praktizieren die geforderten Hygiene-Maßnahmen. Das hört sich einfach an! Aber die verlässliche Beschaffung beispielsweise von geprüften Schutzmasken oder Desinfektionsmitteln ist teilweise eine Herkulesaufgabe. Wir haben fast das gesamte Unternehmen in viele kleinere, teilweise „isolierte“ Abteilungen aufgeteilt. Eingeführt haben wir außerdem – dort wo möglich – Home Office, den Schichtbetrieb im Lager (ohne persönliche Übergaben), ein Zutrittsverbot für Nicht-Firmenzugehörige und eine Reduzierung der sozialen Kontakte auf das geringst mögliche Maß. Für Lieferanten haben wir Übergabepunkte für kontaktlose Anlieferung eingerichtet. Die gewerblichen Mitarbeiter fahren ohne den sonst üblichen „Umsteigebahnhof Lager/Firmensitz“ direkt von Zuhause auf die Baustelle mit festen Teams, möglichst ohne Personalwechsel.“
Können Sie Projekte bearbeiten?
Ulrich Temps: „Ja, Projekte können bedingt abgearbeitet werden. Teilweise sind wir allerdings aufgrund von Kurzarbeit bei den Kunden oder zum Schutz der Kundenbelegschaft „ausgesperrt“. Teilweise fehlen auch Vorleistungen, weil zum Beispiel Personal vom Trockenbauer fehlt. Eine hohe Subunternehmerquote und die „Flucht“ des osteuropäischen Personals der Dritt-Gewerke in die Heimat droht ganze Baustellen stillzulegen. Außerdem bestehen Behinderungen durch Auflagen seitens der AG, die von uns nur bedingt erfüllt werden können (Tragen von geprüften Atemschutzmasken). Diese sind nur sehr begrenzt verfügbar.“
Wie reagieren die Kunden?
Ulrich Temps: „Die Kunden reagieren größtenteils verständnisvoll, zumindest bisher noch. Das kann sich aber, bei längeren Verzögerungen, schlagartig ändern.“
Wie ist die Auftragslage?
Ulrich Temps: „Die Auftragsbücher sind allgemein prall gefüllt. Nach dem Ende des Shut-Down wird es sehr interessant werden, wie viele Aufträge storniert werden.“
Wie beurteilen Sie die Entwicklung in den nächsten Wochen/Monaten?
Ulrich Temps: „Es wird diverse Auftragsstornierungen geben. In welchem Umfang, kann ich noch nicht abschätzen.“
Wie ist der Status bei den Auszubildenden? Sowohl in der eigentlichen Ausbildung wie auch im Einsatz auf der Baustelle?
Ulrich Temps: „Die Azubis sind alle auf den Baustellen im Einsatz. Der Schulbetrieb ruht generell. Die Azubis im 2. und 3. Lehrjahr werden bei den anstehenden Prüfungen unter dem Schulausfall schwer zu leiden haben. Falls es keine Verschiebung der Prüfungen gibt, wird die Durchfallquote deutlich steigen.“
Den vollständigen Artikel zum Thema „Das sagen Maler zu Corona“ können Sie in der Mai-Ausgabe des Malerblatts nachlesen.